Balkonernte

Juli 28, 2021

Leider bin ich nicht so fleißig mit Fotografieren und Schreiben. Erst waren Lauch, Radieschen, verschiedene Kräuter und verschiedene Salate auf dem Balkon. Dann haben wir Mören geerntet. Seit einiger Zeit die Gurken, und jetzt fangen an wunderbare Tomaten reif zu werden. Ich freue mich noch auf die Paprika, die gerade noch blüht. Das schmeckt so gut, und wir essen seit Februar unser eigenes Salat! Das Gute dabei ist – die Schnecken kommen hier nicht hoch! Ich gebe nur regelmäßig etwas frische Erde dazu, und das wilde Kraut, das in den Pflanzgefäßen wächst, schmeiße ich nicht weg, sondern arbeite in der Erde ein. So gibt es immer verfügbare Nährstoffe für die Pflanzen.

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Brennessel (Urtica dioica)Brennnessel-Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, selten auch Halbsträucher. Sie erreichen, je nach Art, Standort und Nährstoffsituation, Wuchshöhen von 10 bis 300 Zentimetern bei den in Mitteleuropa vertretenen Arten. Die ausdauernden Arten bilden Rhizome als Ausbreitungs- und Überdauerungsorgane. Die grünen Pflanzenteile sind mit Brenn- sowie Borstenhaaren besetzt. Die Brennhaare wirken als Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde. Ihre oft vierkantigen Stängel sind verzweigt oder unverzweigt , aufrecht, aufsteigend oder ausgebreitet.

Die meist kreuz-gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreiten sind elliptisch, lanzettlich, eiförmig oder kreisförmig. Die Blattspreiten besitzen meist drei bis fünf, selten bis zu sieben Blattnerven. Der Blattrand ist meist gezähnt bis mehr oder weniger grob gezähnt. Die oft haltbaren Nebenblätter sind frei oder untereinander verwachsen. Die Zystolithen sind gerundet bis mehr oder weniger verlängert.

Es ist ein Segen, wenn Brennessel in eigenem Garten wächst. Dass bedeutet, dass der Boden fruchtbar ist. Man kann regelmäßig einen Brennesselsud machen, das gegen Blattläuse hilft und ein hervorragender Dünger ist. Ich habe einen Eimer davon im Gewächshaus und dünge damit 1 x in zwei Wochen meine Tomaten. Allerdings wenn man den rührt, stinkt das erbärmlich… Am nächsten Tag ist aber der Geruch viel schwächer.

Bernnessel ist als Heilpflanze vielseitig einsetzbar, sie ist blutreinigend, blutbildend, blutstillend, hilft bei Harnwegserkrankungen, Rheumatismus, Gicht,  Frühjahrsmüdigkeit, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Durchfall, Magenschwäche, Nierenschwäche, Diabetis, Bluthochdruck, ist Haarwuchsfördernd, hilft gegen Schuppen und bei Menstruationsbeschwerden.

Die Brennessel ist eine hervorragende Stoffwechsel-Pflanze. Vor allem als Frühjahrskur wirkt sie Wunder, indem sie all die Schlacken des Winters aus dem Körper auspült. Man kann sie als Tee trinken, im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen. Gut gewürzt und zusammen mit anderen Kräutern schmeckt das sehr gut und gibt frische Kräfte. Vor etwa 15 Jahren habe ich eine Suppe gekocht, allerdnigs mit 100 % Brennesselblätter. Das war ein Fehler. Wir hatten alle Durchfall, das aber ohne Bauchschmerzen. Man nimmt etwa die Hälfte oder wehniger davon. Für den restlichen Teil kann man Sauerampfer nehmen.

Als Tinktur kann man die Brennessel gegen Haarausfall in die Kopfhaut einmassieren.

Außerdem macht sie sich getrocknet in Nieren-Blasen-Teemischungen sehr gut. Sie hilft auch gegen Rheumatismus und Gicht, weil sie die Giftstoffe aus dem Körper auspült.

Besonders mutige Rheumapatienten lassen sich mit der ganzen Pflanze schlagen, um die Reizwirkung des Brennesselgiftes auszunutzen. Bei dieser Methode sollte man jedoch vorsichtig sein, weil es auch zu Überreaktionen auf das Brennesselgift kommen kann. Also, wenn jemand damit in Berührung kommt, wirkt das auch vorbeugend.

Die Brennesselsamen geben Kraft und wirken gut bei Erschöpfungszuständen.

Gewöhnlicher Löwenzahn Bei Löwenzahn (Taraxacum officinale) muß ich an meine Kindheit denken – an die gelben Wiesen, wo etwa 70 % gelb und nur 30 % grün waren. Jetzt lasse ich den in Blumenbeeten und Rasen blühen und reiße ihn erst nach dem Verblühen raus. Löwenzahn gehört auch zu den Korbblüter. Der Löwenzahn ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10 cm bis 30 cm erreicht und in allen Teilen einen weißen Milchsaft enthält. Seine bis zu 1 Meter (selten auch bis 2 Meter) lange, fleischige Pfahlwurzel ist außen dunkelbraun bis schwarz. Sie geht in eine kurze, stark gestauchte Sprossachse über, auf der die Blätter dicht in einer grundständigen Rosette stehen. Nach einer Verletzung des Vegetationspunktes regeneriert sich die Pflanze aus der Wurzel und bildet dann meist mehrere Blattrosetten. Die 10 bis 30 cm langen Blätter sind eiförmig bis eilanzettlich, unregelmäßig stark gelappt und tief eingeschnitten und gezähnt. Einschnitte und Zähne sind von der Basis bis zu etwa zwei Drittel der Länge stark, weiter zur Blattspitze häufig geringer ausgeprägt. Den Blattachseln entspringen meist mehrere, bis zu 60 cm lange Blütenstandsstiele. Jeder ist eine blattlose, außen schwach befilzte, hohle Röhre. An ihrem oberen Ende stehen dicht spiralig verteilt 30 bis 40 abstehende Hochblätter, die bald austrocknen. Der Blütenstand ist eine Scheinblüte, in dem viele gelbe Zungenblüten zu einem tellerförmigen Körbchen von etwa drei bis fünf Zentimeter Durchmesser zusammengefasst sind. In ihm öffnen sich die Einzelblüten ringförmig von außen nach innen. In der mehrere Tage währenden Blütezeit schließt sich der Blütenstand jeweils bei Nacht, Regen oder Trockenheit und schließlich beim Verblühen. Nach mehreren Tagen öffnen sich die Hüllblätter letztmals bei Fruchtreife und entlassen zuerst die eingetrockneten und abgestoßenen Blütenhüllen der Zungenblüten. Die Früchte, schlank tonnenförmige, mit haarigen Flugschirmen (Pappus) ausgestattete Achänen, werden durch den Wind ausgebreitet (Schirmflieger). Der mit den Früchten besetzte Kopf des Blütenstandes ist die bekannte „Pusteblume“.

Löwenzahn regelt die Verdauung, pflegt Leber und Galle, hilft bei Rheuma, löst Nierensteine auf, lässt Pickel und chronische Hautleiden verschwinden und kann als Allround-Stärkungsmittel bei jedweder Problematik eingesetzt werden. Wie viele Frühlingspflanzen hat der Löwenzahn eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet sich daher vorzüglich zu einer Frühjahrskur. Er regt sämtliche Verdauungsorgane und Niere und Blase an, dadurch werden alte Schlacken ausgeschieden.
Aus den gleichen Gründen kann er auch bei Rheumatismus helfen.

Auch in der Küche hat der Löwenzahn vor allem im Frühling seinen Platz. Die zarten jungen Blätter ergeben feingeschnitten einen leckeren, jedoch herben Salat. Wers milder mag, kann den Löwenzahn mit anderen Wildkräutern oder gekauftem Salat vermischen.

Wir können Blätter, Blüten und Wurzeln verwenden. Am wirksamsten ist ein Tee oder eine Tinktur, wenn sie aus allen drei Pflanzenteilen besteht.

Löwenzahn-Kaffee

Aus den Wurzeln kann ein Kräuterkaffee hergestellt werden. Dazu werden sie klein gewürfelt und getrocknet. In einer Pfanne oder auf dem Backblech werden sie vorsichtig unter Umrühren geröstet und anschliessend in einer Kaffeemühle fein gemahlen. Nimm auf eine Tasse Wasser 1 TL dieses Pulver und koche es kurz auf. Nur kurz ziehen lassen. Am besten schmeckt der Kaffee mit Milch, Zimt und Honig.

 Blütenessenz

Aus den Blüten des Löwenzahns kann man eine Blütenessenz zubereiten, die hilft Muskeln zu entspannen, die sich durch aufgestaute Gefühle verkrampft haben.

Vorsicht!

Wer Probleme mit den Gallenwegen oder Nieren hat, sollte Zubereitungen aus Löwenzahn nicht oder nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Menschen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten ebenfalls auf Löwenzahn verzichten.