Wenn ich Gärten für Kunden plane oder sie berate, fällt es mir leicht über giftige und ungiftige Pflanzen zu reden. Manche Menschen wollen giftige Pflanzen nicht in ihren Gärten sehen. Die Großeltern sind die schlimmsten – sie sagen: „Ich bekomme einmal pro Monat Besuch von meine Enkelkinder, und ich habe gehört, dass diese Pflanze giftig ist. Ich möchte sie nicht in meinem Garten!“  Dabei gibt es auch viele Pflanzen, die giftige Stoffe enthalten und die wir uns aus unseren Gärten nicht wegdenken können,  zum Beispiel ist dies bei Buchsbaum oder bei der Kartoffel der Fall.

Meiner Meinung nach ist es die Aufgabe der Eltern und Großeltern, den Kindern beizubringen, welche Pflanzen giftig sind und welche ungefährlich, bevor man sie rausreißt. Grundsätzlich ist es scheinnbar einfacher einen „kindersicheren“ Garten zu bauen, als den Kindern den Umgang mit den Pflanzen beizubringen. Aber es lohnt sich, den Kindern genau dies näher zu bringen!  Kinder sind neugierig und möchten vieles erfahren, sie saugen Wissen auf wie ein Schwamm und finden es spannend, wenn man ihnen über einzelne Pflanzen neues erzählt. Sie werden dadurch auch später vorsichtiger und selbständiger im Umgang mit der Natur.

In unserem eigenen Garten wächst überall Fingerhut (Digitalis purpurea), der 2007 als Giftpflanze des Jahres gekröhnt wurde. Alle Pflanzenteile sind hochgiftig, besonders die Blätter. Es gibt leider viele Pflanzenarten, die giftig sind. Eine Vergiftung kann dadurch eintreten, dass das Pflanzenmaterial durch den Mund in den Verdauungstrackt gelangt. Manche Pflanzen können auch durch Berührung zu Hautirritationen führen. Vergiftung durch Pflanzensaft bei Berührung kann bei nur wenigen Pflanzen wie z.B. Eisesnhut auftreten (Taubheitsgefüll). Hier nenne ich nur ein paar Beispiele von Pflanzen, die sehr oft gepflanzt werden und giftige Pflanzenteile enthalten:

  • alle Pflanzenteile: Buchsbaum (Buxus sempervirens), Christrose (Helleborus niger), Efeu (Hedera helix), Eisenhut (Aconitum napellus), Goldregen (Laburnum anagyroides), Rhododendron (Rhododendron spp.), Rittersporn (Delphinium elatum)
  • Blätter: Alpenveilchen (Cyclamen spp.), Holunder (Sambucus spp.), Kirschlorbeer (Prunus laurocerassus), Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Samen: Apricose (Prunus armeniaca), Blauregen (Wisteria sinensis), Kirschlorbeer (Prunus laurocerassus)
  • Blüten: Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Blätter, Zweige: Aubergine (Solanum melongena), Dieffenbachien (Dieffenbachia spp.), Eibe (Taxus baccata), Holunder (Sambucus spp.), Kartoffel (Solanum tuberosum), Oleander (Nerium oleander), Tomate (Solanum lycopersicum)

Bei meinem eigenen Kind muss ich allerdings derzeit noch mehr aufpassen als erklären, da mein Sohn  noch sehr klein ist. Aber das ist nicht nur im Garten der Fall, sondern z.B. auch im Haus, am Wasser, auf dem Spielplatz oder auf dem Balkon. Die Babys verstehen noch nichts, sie forschen, und das erste Sinnesorgan ist die Zunge – sie stecken alles in den Mund und dabei muss man so oder so sehr aufpassen. Das gilt für alles im Garten, nicht nur die Pflanzen.

Wenn Sie in Ihrem eigenen Garten bedenken haben und nicht wissen, ob bestimmte Pflanzen schädlich sein können, berate ich Sie dazu gerne.

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