Ich habe den Blauregen vor etwa 3 Jahren „verlängert“, in dem ich die von der Weide abgeschnittenen Äste am Balkongeländer befestigt habe und ihn darauf hochranken ließ. Da unser Balkon an der Südseite ist, ist es unerträglich heiß im Hochsommer. Der daranliegende Wintergarten heizte sich bis zu 50 Grad auf. Seit die Haselnuss und der Apfelbaum von Nachbarn hochgewachsen sind, ist es viel besser geworden. Der Blauregen sorgt für etwas Dschungelgefühl. Nur muß ich sagen, ich schneide ihn etwa 4 x im Jahr, weil er sehr schnell wächst.

Wer also Balkongeländer usw. schnell grün bekommen möchte, ist der Blaurrgen die richtige Wahl. Es geht schnell. 2 Punkte würde ich als Nachteil bezeichnen: er ist sehr giftig und wächst zu schnell. Um den ans Blühen zu bekommen, soll man ihn Ende August aug etwa 4 Augen pro Zweig zurückschneiden.

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Das hier ist ein Gewöhnlicher Pfeifenstrauch (Philadelphus Coronarius). Den schneide ich alle 3 Jahre radikal herunter. Er war fast 3 m hoch (Jetzt etwa 50 cm). Nach dieser Aktion wird er gut wieder austreiben, blühen wird er erst nächstes Jahr prächtig.

Grundsätzlich lassen sich die meisten Sträucher gut zurückzuschneiden. Die neuen Triebe sind frisch und gesund. In manchen Gärten, wo länger nichts zurückgeschnitten wurde oder viel zu hoch, hilft so ein Schnitt auch sehr gut. Manchmal muss man jedoch aufpassen, wenn viele abgestorbene und verkümmerte Zweige dazwischen sind. Dann haben die Gartenbesitzer Angst, dass es zu „nackt“ sein wird (oder wegen Sichtschutz). In solchen Fällen dünne ich die Sträucher aus, schneide manche Zweige tiefer ab, lasse welche länger. Dann treibt der Strauch im Frühling schön aus, wirkt natürlich und verliert kaum an seiner Größe.

Allerdings nicht alle Sträucher mögen solchen Rückschnitt. Z.B. Chinesischer Blumen-Hartriegel. Dieser Strauch bildet eine sehr schöne Wuchsform, diese kann mit Rückschnitt zerstört werden. Auch lassen sich nicht alle Sträucher in gleicher Jahreszeit zurückzuschneiden. Die Schmetterlingsflieder  (Buddleja) z. B. werden im Februar (nach dem Frost) zurückgeschnitten. Das mit Rosen kennt ja jeder, März ist gute Zeit dafür, auch Buchsbäume schneidet man am besten im Frühjahr (im Sommer ist die Gefahr, dass die angeschnittene Stellen in der Sonne verbrennen). Das sind nur paar Beispiele.

Fazit – keine Angst von Zurückschneiden, aber vorher nachlesen oder Spezialisten fragen, ob und wann der Strauch am besten zurückgeschnitten wird. Als Landschaftsarchitektin (und auch viele Gärtner) schneide ich viel und gerne zurück. Oft haben die Gartenbesitzer Angst, sie rufen mich aber im Sommer an und bedanken sich oft dafür:). Neulich stand ein Gartenbesitzer neben mir und lachte: „Die Mut muss man haben!“