Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Mai 24, 2013
Bei Löwenzahn (Taraxacum officinale) muß ich an meine Kindheit denken – an die gelben Wiesen, wo etwa 70 % gelb und nur 30 % grün waren. Jetzt lasse ich den in Blumenbeeten und Rasen blühen und reiße ihn erst nach dem Verblühen raus. Löwenzahn gehört auch zu den Korbblüter. Der Löwenzahn ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10 cm bis 30 cm erreicht und in allen Teilen einen weißen Milchsaft enthält. Seine bis zu 1 Meter (selten auch bis 2 Meter) lange, fleischige Pfahlwurzel ist außen dunkelbraun bis schwarz. Sie geht in eine kurze, stark gestauchte Sprossachse über, auf der die Blätter dicht in einer grundständigen Rosette stehen. Nach einer Verletzung des Vegetationspunktes regeneriert sich die Pflanze aus der Wurzel und bildet dann meist mehrere Blattrosetten. Die 10 bis 30 cm langen Blätter sind eiförmig bis eilanzettlich, unregelmäßig stark gelappt und tief eingeschnitten und gezähnt. Einschnitte und Zähne sind von der Basis bis zu etwa zwei Drittel der Länge stark, weiter zur Blattspitze häufig geringer ausgeprägt. Den Blattachseln entspringen meist mehrere, bis zu 60 cm lange Blütenstandsstiele. Jeder ist eine blattlose, außen schwach befilzte, hohle Röhre. An ihrem oberen Ende stehen dicht spiralig verteilt 30 bis 40 abstehende Hochblätter, die bald austrocknen. Der Blütenstand ist eine Scheinblüte, in dem viele gelbe Zungenblüten zu einem tellerförmigen Körbchen von etwa drei bis fünf Zentimeter Durchmesser zusammengefasst sind. In ihm öffnen sich die Einzelblüten ringförmig von außen nach innen. In der mehrere Tage währenden Blütezeit schließt sich der Blütenstand jeweils bei Nacht, Regen oder Trockenheit und schließlich beim Verblühen. Nach mehreren Tagen öffnen sich die Hüllblätter letztmals bei Fruchtreife und entlassen zuerst die eingetrockneten und abgestoßenen Blütenhüllen der Zungenblüten. Die Früchte, schlank tonnenförmige, mit haarigen Flugschirmen (Pappus) ausgestattete Achänen, werden durch den Wind ausgebreitet (Schirmflieger). Der mit den Früchten besetzte Kopf des Blütenstandes ist die bekannte „Pusteblume“.
Löwenzahn regelt die Verdauung, pflegt Leber und Galle, hilft bei Rheuma, löst Nierensteine auf, lässt Pickel und chronische Hautleiden verschwinden und kann als Allround-Stärkungsmittel bei jedweder Problematik eingesetzt werden. Wie viele Frühlingspflanzen hat der Löwenzahn eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet sich daher vorzüglich zu einer Frühjahrskur. Er regt sämtliche Verdauungsorgane und Niere und Blase an, dadurch werden alte Schlacken ausgeschieden.
Aus den gleichen Gründen kann er auch bei Rheumatismus helfen.
Auch in der Küche hat der Löwenzahn vor allem im Frühling seinen Platz. Die zarten jungen Blätter ergeben feingeschnitten einen leckeren, jedoch herben Salat. Wers milder mag, kann den Löwenzahn mit anderen Wildkräutern oder gekauftem Salat vermischen.
Wir können Blätter, Blüten und Wurzeln verwenden. Am wirksamsten ist ein Tee oder eine Tinktur, wenn sie aus allen drei Pflanzenteilen besteht.
Löwenzahn-Kaffee
Aus den Wurzeln kann ein Kräuterkaffee hergestellt werden. Dazu werden sie klein gewürfelt und getrocknet. In einer Pfanne oder auf dem Backblech werden sie vorsichtig unter Umrühren geröstet und anschliessend in einer Kaffeemühle fein gemahlen. Nimm auf eine Tasse Wasser 1 TL dieses Pulver und koche es kurz auf. Nur kurz ziehen lassen. Am besten schmeckt der Kaffee mit Milch, Zimt und Honig.
Blütenessenz
Aus den Blüten des Löwenzahns kann man eine Blütenessenz zubereiten, die hilft Muskeln zu entspannen, die sich durch aufgestaute Gefühle verkrampft haben.
Vorsicht!
Wer Probleme mit den Gallenwegen oder Nieren hat, sollte Zubereitungen aus Löwenzahn nicht oder nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Menschen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten ebenfalls auf Löwenzahn verzichten.
Giersch (Aegopodium podagraria)
Mai 22, 2013
Der Giersch ist in ganz Europa heimisch. Der Name (Aegopodium) leitet sich aus den griechischen Wörtern für Ziege und Füßchen her, wegen der einem Ziegenfuß ähnelden Kronblätter. Er wächst bevorzugt in Auwäldern, Hecken und in Gärten. Die ausdauernde Staude wird zwischen 30 und 90 Zentimeter hoch. Der Stengel ist hohl und kantig. Die Blätter sind doppelt dreizähnig. Die Dolden mit weißen Blüten erscheinen zwischen Juni und August. Die Blütendolde ist 15-25 strahlig. Aus den Giersch-Blüten entwickeln sich bis in den Herbst die Samen. Die eiförmige und glatte Früchte sind etwa 3-4 mm lang. Die weißen Wurzeln sind leicht giftig (Falcarindiol), und auch aus kleinen Wurzelstücken kann eine neue Pflanze wachsen. Die Wurzeln bilden weite Ausläufer, die für eine schnelle und sichere Verbreitung sorgen.
Dieser Giersch (Aegopodium podagraria) wächst bei uns zusammen mit Rosen und Farn. Es ist eine kleine Erhöhung, die mit Steine eingefasst ist. Zu Nachbarn grenzt eine Mauer. Das verhindert die weitere Verbreitung. Bis jetzt habe ich Giersch nur im Salat und Pesto gegessen. Seine Verwendung in der Küche ist aber vielseitig. Die älteren Blätter eignen sich als Petersilienersatz in Suppen, Gemüsegerichten und Aufläufen. Die reifen Samen eignen sich als Gewürz. Leider werden mit der Zeit seine Blätter hart und schmecken nicht mehr so gut, wie im Frühjahr. Deshalb ist die beste Erntezeit im Frühjahr, wo die Blätter noch zart und saftig sind. Man kann die allgemein von April bis Juli sammeln.
Zum Trocknen sammelt man das Kraut kurz vor der Blüte und hängt die Pflanze gebündelt an einem schattigen und luftigen Ort auf. Das getrocknete Kraut in Stoff- oder Papier-Beuteln lagern.
Der Giersch war früher in der Volksheilkunde sehr geschätzt um Gicht und Rheuma zu behandeln. Der kann Harnorgane und den Stoffwechsel fördern. Die Blätter enthalten ätherisches Öl, Chlorogensäure, Cumarine, Flavonoglykoside, Harz, Hyperosid, Isoquercitrin, Kaffeesäure, Kalium, Phenolcarbonsäuren, Polyine, Vitamin C.
Tee
2 Esslöffel auf 250 ml Wasser. Kraut mit dem heißen Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Der Tee aus dem getrockneten Kraut hilft gegen Gicht und Rheuma. Für eine Frühjahrskur kann man statt dem getrockneten Kraut die frischen Triebe in gleicher Menge nutzen.
Umschläge
Das frische zerquetschte Kraut wird als Umschlag auf die betroffene Körperstelle gegen Gicht und Rheuma aufgebracht.
Praktisch ist das zerquetschte Kraut bei Wanderungen gegen Insektenstiche.
Badezusatz
Zubereitung wie der Tee. Als Sitz-Bad gegen Hämorrhoiden.
Frische Triebe
Als Salat oder Spinat als Entschlackungskur im Frühling.
Frischsaft
Eine 10tägige Frühjahrskur.
Aus den frischen Trieben Saft pressen und 1:5 mit Mineralwasser oder Buttermilch verdünnen. Am ersten Tag 1 Esslöffel, am zweiten 2 Esslöffel usw…
Soll den Stoffwechsel anregen, entschlacken und entgiften. Vorsicht: Zuviel Frischsaft ergibt einen Durchfall.
Homöopathie
Verarbeitet wird die frische blühende Pflanze. Gegen Rheuma und Gicht.
Knoops Park
Mai 19, 2013
Knoops Park, benannt nach dem Bremer Kaufmann Ludwig Knoop, liegt in Bremer Stadteil Burglesum an der Lesum. Die Parkanlage umfasst 65 Hektar, die Landschaft ist hügelig. Ludwig Knoop beauftragte den Gartenarchitekten Wilhelm Benque, der auch den Bremer Bürgerpark geplant hat.
Benque plante großzügige Freiflächen in die vorhandenen Baumbestände ein. Deswegen gibt es dort sehr viele schöne alte Bäume. Aussichtspunkte am hoch gelegenen Lesumhang wie z.B die Jünglingshöhe boten einen unvergleichlichen Blick über den Fluss und das Werderland nach Bremen sowie ins Oldenburger Land. Dieser ist heute durch Industrieansiedlungen und Windkraftanlagen im Bereich der Bremer Häfen und im Werderland teilweise beeinträchtigt, aber immer noch sehenswert.
1933 wurde das schon längere Zeit ungenutzte und verfallende Schloss Mühlenthal abgerissen. Dessen Grundriss ist mittlerweile durch Bodenmarkierungen ersichtlich gemacht worden. In seiner Nähe befindet sich ein Denkmal für Ludwig Knoop. Die beiden an der Straße Auf dem hohen Ufer gelegenen Torhäuser des Schlosses sind erhalten und werden für Wohnzwecke genutzt.
1938 ging der Park in den Besitz der Gemeinde Lesum über und wurde durch den Gartenarchitekten Christian Roselius (1871–1945) in eine öffentliche Parkanlage umgewandelt. 1979 wurden die westlich gelegenen Parks der Häuser Schotteck, Lesmona und der ehemaligen Albrechtsburg restauriert und „den Bremer Bürgern übergeben“. Dort befinden sich das klassizistische Haus Lesmona (auch Villa Lesmona) von 1814 und die 1892 bis 1894 von Baron Ludwig Knoop für seine Tochter Adele Wolde und seinen Schwiegersohn Johann Georg Wolde errichtete Villa Schotteck. Beide Parkteile sind durch die Straße Auf dem Steinberg getrennt und nur im Norden und Süden ebenerdig verbunden. In der Mitte ist die Straße so tief in das Gelände eingeschnitten, dass eine Fußgängerbrücke errichtet wurde.
Auf 1.600 Quadratmetern entstand 1989 im nördlichen Teil des Parks Deutschlands erster Blindengarten, der ausschließlich in Privatinitiative gebaut wurde.
Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Der Eintritt ist kostenlos.
Schöner aus Boskop
Mai 14, 2013
So schön sieht unser Boskop in Blüte aus. Letztes Jahr war der Apfelbaum voller Apfel. Dieses Jahr wird es weniger sein. Die Obstbäume brauchen manchmal eine Pause. Schöner aus Boskop ist sein veralteter Name. Entdeckt als Zufallssämling als fruchtender Trieb eines Wildlings in Boskoop, Niederlande. Er ist seit 1863 eine verbreitete Standardsorte. Der Baum hat eine sehr starkwüchsige, weit ausladende Krone. Er bevorzugt einen Standort auf schwerem, feuchtem und kalkhaltigem Boden und ist dann langlebig.
Die großen Äpfel, die häufig über 200 g wiegen, reifen Ende September bis Mitte Oktober und sind bis März haltbar. Da es sich bei Boskoop um eine triploide Sorte handelt, ist sie nicht als Befruchtersorte für andere Apfelbäume geeignet. Boskop zählt zu den Winteräpfeln. Er hat einen säuerlichen Geschmach, der hohe Säuernanteil überdeckt seinen hohen Zuckeranteil.
1923 wurde im Rheinland vom Obstbaumzüchter Otto Schmitz-Hübsch eine Knospenmutation entdeckt, die seitdem als Roter Boskoop bekannt ist. Außer der Farbe hat dieser die gleichen Eigenschaften wie die Ausgangsform.